Merkmale:
Niedriger, großblütiger Glocken-Enzian mit fast fehlendem Stengel. Die
grundständigen Blätter sind oval-lanzettlich, die Stengelblätter klein und
zugespitzt. Die weitglockige Blüte ist tief azurblau, später außen grünlich
überlaufen, innen ohne grüne Flecken, 5-6 cm lang! Die Kelchzähne sind in den
Buchten spitz, ohne weiße Verbindungshaut.
Blütezeit von Mai bis August.
Der
Stengellose Enzian besteht fast nur aus der großen, leuchtend blauen
Blütenglocke, die beinahe direkt am Boden aufsitzt. Er ist das klassische
Beispiel der Alpenblume, bei der sich unter dem Einfluss des ultravioletten
Lichtes Stengel und Blätter verkürzen, während die unverhältnismäßig
große Blüte in leuchtender Farbe prangt. Eine nahe verwandte und sehr
ähnliche Art ist der Koch'sche Enzian, Gentiana kochiana, des Kristallingesteins,
der sich durch breitere Blätter und weiße Verbindungshaut zwischen den
stumpfen Kelchzipfeln unterscheidet. Beide Arten wurden früher als Stengelloser
Enzian zusammengefasst.
Standort:
Ziemlich verbreitet auf humosen, kalkreichen Böden, im Polsterseggenrasen und
in Blaugrashalden.
Verbreitung:
Alpen (in den Zentralketten selten), Alpenvorland, Jura, Schwarzwald, Nord- und
Ostkarpaten.
Volksnamen:
Gloggn, Almgloggn, Fingerhut, Guggerhandschin, Kukuhantsche,
Guggerschu, Schnöller, Pfotschge, Tuschn, Schwizer Höseli.
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Entnommen
aus:
BLV Naturführer Alpenblumen |
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